Gemeinsamer Entschluss aller im Nationalrat vertretener Parteien für ein entschlossenes Vorgehen gegen die Atomkraft sowie gegen ein von Tschechien geplantes Atommüll-Endlager in der Nähe der österreichischen Grenze zeigt, dass es möglich ist, über alle Parteigrenzen hinweg an einem Strang zu ziehen.

Fast auf den Tag genau zum 33. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl beschäftigte sich gestern auch der Nationalrat einmal mehr mit dem Thema Atomkraft, Gefahren durch Atomkraft sowie Wiederstand gegen ein geplantes Atommüll-Endlager für 800.000 Jahre auf tschechischer Seite.

„Es freut mich sehr, dass es gelungen ist, in dieser wichtigen Sache einen sogenannten Allparteien-Antrag einzubringen, der tatsächlich von allen im Parlament vertretenen Fraktionen zu 100% unterstützt wird“ so Johanna Jachs, die bei ihrer gestrigen Rede zu diesem Thema auch von ihren Erlebnissen im Jahr 2000, als am Grenzübergang Wullowitz gegen die Inbetriebnahme von Temelin demonstriert wurde, berichten konnte. „Damals war ich gerade 9 Jahre alt und bin mit meinem Opa mit dem Traktor an die Grenze gefahren – heute stehe ich im Nationalrat und kann hier meine Ablehnung zum Thema Atomkraft und Atommüll-Endlager vor einem breiten Publikum zum Ausdruck bringen – es geht nicht nur um uns, und um unsere Kinder, es geht hier um eine sichere Zukunft für zig Generationen nach uns – und diese kann in Anbetracht der Gefahren der Atom-Technologie nicht gewährleistet werden! Darum ist es umso wichtiger, sich entschieden gegen die weitere Nutzung dieser Technologie auszusprechen, Atomenergie ist aus Österreichischer Sicht keine nachhaltige Energieform“ zeigt sich Jachs kämpferisch.

Auch wenn sich Österreich gegen Atomenergie ausgesprochen hat, ist der vehemente Kampf gegen Atomenergie auf europäischer Ebene wichtig: Aktuelle Berichte über das slowakische AKW Mochovce oder über das Atommüll-Endlager, das Tschechien 100 Kilometer nahe der österreichischen Grenze plant, sind besorgniserregend. Daher hat der Nationalrat im beschlossenen Antrag die Bundesregierung aufgefordert, sich weiter konsequent gegen Atomenergie einzusetzen.