FREISTADT. „Hopfen und Malz, Gott erhalt’s!“ war der gemeinsame Nenner der Festredner bei der offiziellen Eröffnung der neuen, hochmodernen Flaschenabfüllanlage in der Freistädter Brauerei.

„Immer zu Jahresbeginn frage ich den Ewald (Geschäftsführer Ewald Pöschko, Anm.), wo der nächste Kran steht“, scherzte Brauhaus-Wirt Helmut Satzinger bei der Eröffnung der neuen Anlage. Kein Wunder, denn Brauen und Bauen gehören in der Braucommune Freistadt zusammen: Seit 2010 vergeht in der Brauerei Freistadt kein Jahr ohne Baustelle, vor wenigen Monaten wurde mit der Inbetriebnahme der neuen Flaschenabfüllanlage der Endpunkt bei der Erneuerung aller Produktionsanlagen gesetzt.

24.000 Flaschen pro Stunde

24.000 Flaschen laufen pro Stunde durch die neue Abfüllanlage, an der seit 2015 getüftelt und gebaut wurde und in die acht Millionen Euro investiert wurden. In der Anlage werden die Flaschen gereinigt – der Mehrweganteil in der Braucommune Freitadt liegt bei beachtlichen 97,5 Prozent -, auf etwaige Schäden inspiziert und anschließend befüllt und etikettiert.

Sechs Wochen stand die Abfüllung still, um die alte Anlage ab- und die neue aufzubauen. Eine Riesen-Herausforderung für die beteiligten Firmen, aber auch für den Vertrieb und die Logistik:

Bier und Ochse für die Festgäste

„Danke an unsere tollen Mitarbeiter und an Karl Schwarz von der Brauerei Zwettl, die uns sechs Wochen lang bei der Flaschenabfüllung ausgeholfen hat. Ohne euch wäre es nicht gegangen“, bedankte sich Geschäftsführer Ewald Pöschko bei der offiziellen Eröffnung, der neben Braumeister Johannes Leitner, Verkaufsleiter Josef Horner, Brauhaus-Wirt Helmut Satzinger, Vorstand Michael Raffaseder und Vertretern der beteiligten Firmen auch die Partner der Erzeugergemeinschaft Zistersdorf und der Mühlviertler Hopfenbaugenossenschaft  sowie Braukollegen aus ganz Oberösterreich beiwohnten.

Ebenfalls unter den Gästen waren Landeshauptmann-Stv. Michael Strugl – der sich von Pöschko den Seitenhieb gefallen lassen musste, dass die Landeshauptstadt keine eigene Brauerei besitzt – Nationalratsabegordnete Johanna Jachs, LAbg. Gabriele Lackner-Strauss, Bezirkshautpmann Alois Hochedlinger, Bürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer, Sadtpfarrer Franz Mayrhofer, Altbürgermeister Josef Mühlbachler, Leiter der Wirtschaftskammer Freistadt Dietmar Wolfsegger und Mitglieder der Braucommune.

Sie stießen mit – no na – Freistädter Bier auf die Flaschenabfüllanlage an, für die Stadtpfarrer Franz Mayrhofer für Segen „von oben“ bat, und ließen sich den 720-Kilo-Ochsen vom Spieß schmecken.

Schauspieler Karl Wenninger mutierte bei seiner Lesung aus Gerhard Polts „Lungenghering“ zum bayrischen Bierfreund, die Rusty Nails sorgten für die musikalische Umrahmung der Feier und in gewohnt charmanter Manier moderiert wurde die Veranstaltung von Dagmar Hager.

Die vorerst letzte Großbaustelle steht der Braucommune übrigens  im nächsten Jahr ins Haus, nämlich wenn das Dach des 250 Jahre alten Brauhauses komplett erneuert wird.